Eine Nacht mit wenig Schlaf
Über 60 Kilometer bin ich heute mit dem Fahrrad gefahren und nun bin ich auf der Suche nach einem guten Platz zum Zelten. Es wird meine erste Nacht wild Campen ganz alleine sein. In meiner Heimat war ich zwar einmal Testcampen, aber das zähle ich jetzt mal nicht dazu, da ich nicht mal 10 Kilometer von meinem Zuhause entfernt war. Jetzt aber bin ich über circa 120 Kilometer weg von Daheim. Das heißt, dass ich nicht mal schnell wieder nach Hause fahren kann.
Ich bin jetzt kurz vor Limburg an der Lahn und habe einen perfekten Spot gefunden. Er ist zwar direkt an einer Bahnschiene, aber da Bäume wegen eines Gewitters umgefallen sind, hoffe ich, dass heute Nacht keine Züge mehr fahren werden.
Zwischen einem Feldweg und einem großen Maisfeld baue ich mein Zelt auf. Es hängen immer noch dicke Wolken von dem Gewitter am Nachmittag am Himmel. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das Unwetter nicht wieder zurückkommt.
Nachdem ich all meine Sachen im Zelt verstaut habe und mein Bike zwischen Maisfeld und Zelt versteckt habe, schaue ich mir den Sonnenuntergang an. Plötzlich sehe ich dicke Wolken aufkommen und mehrere Blitze sind am Himmel verteilt. Ich finde das Naturspiel wirklich schön, nur bin ich etwas beunruhigt. Mit Donner und Blitzen habe ich die erste Nacht nicht gerechnet.
Kurz vor der Dämmerung fängt es nun auch an etwas zu regnen. Ich steige ins Zelt und ich höre, wie das Gewitter näher kommt. Das Geräusch vom Regen ist ja wirklich angenehm, aber die Blitze bereiten mir Angst. Meine Freunde und Familie machen sich Sorgen, da bei ihnen zu Hause ein schlimmes Unwetter stattfindet. Dann habe ich hier anscheinend sogar noch Glück, da sich nach 10 Minuten das Gewitter wieder verabschiedet. Ich höre zwar immer noch donnern, aber es müsste nun vorbei gezogen sein.
Es ist jetzt schon mittlerweile nach Mitternacht und ich habe noch kein Auge zugemacht. Der Regen und das leichte Donnern lässt mich einfach nicht zur Ruhe kommen. Das wird bestimmt eine kurze Nacht geben.
Die erste Nacht im Zelt hätte ich mir wirklich besser vorstellen können. Aber es hätte natürlich auch schlimmer kommen können. Und außerdem gehört es ja zu meinem Abenteuer dazu. Man weiß eben nie, was auf einen zu kommen wird.