Mountainbike Trip bei 35 Grad | Forrest Tag 1

Mein Mountainbike Trip und Urlaub in Australien neigt sich langsam dem Ende zu. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Damit ich nicht allzu traurig werde, genieße ich noch die letzten Tage und freue mich auf unseren letzten Trip nach Forrest.

Forrest ist circa 40 km von Apollo Bay entfernt und von Melbourne braucht man gute zwei Stunden mit dem Auto. Insgesamt haben wir zwei Tage eingeplant, um dort alle Trails zu erkunden. Im letzten Jahr 2016 waren wir schon einmal dort und wissen, nun was uns erwarten wird. Die Trails sind wirklich super gepflegt und gut ausgeschildert und zum Dorf selbst ist nicht viel zu sagen. Es ist wirklich sehr klein. Es gibt dort einen Caravan Park, einen winzigen Supermarkt, einen Bike/Cafe Shop und zwei Pubs. Die einzigen Menschen, die wir sehen, sind ein paar auf dem Caravan Park. Wahrscheinlich ist aber auch unter der Woche jeder auf der Arbeit. Wobei ich mich wirklich frage, wie weit man hier zu seiner Arbeit fahren muss. Man muss ja schon 30 Kilometer fahren, um in die nächste Stadt zu kommen, damit man seine Einkäufe erledigen kann. Ich weiß gar nicht, ob es in Deutschland irgendeinen Ort, gibt der 30 Kilometer vom nächsten Supermarkt entfernt ist. Aber Australien ist nun mal um einiges größer. Mich fasziniert nur immer wieder diese Größe und Weite hier.

Nachdem wir uns im Cafe Shop einen kleine Stärkung gegönnt haben, sind wir nun endlich startklar für unsere erste Tour. Wir radeln mit voller Motivation los und merken sofort wie verdammt heiß es heute ist.

Aber im Wald wird es bestimmt kühler werden. Der erste Trail geht flowig und bergab aber der Spaß ist auch ziemlich schnell vorbei. Nun kommt erst mal ein langer Anstieg. Auch wenn wir mittlerweile tief im Wald sind, zeigt mein Tacho 35 Grad an. Puh wir kommen ganz schön ins schwitzten. Ich habe das Gefühl das selbst Roddy, der die Hitze gewohnt ist, etwas Probleme hat. Nach einer guten halben Stunde haben wir den Berg endlich hinter uns und freuen uns nun auf den nächsten Trail. Ich fahre vorne weg und merke, wie staubig der Weg ist. Herunter hängende Äste erschweren die Abfahrt ein wenig aber durch die steilen Kurven, muss ich sowieso etwas vorsichtiger fahren. Durch den sandigen Untergrund kann ich schön in die Kurven rutschen, indem ich meine Hinterrad bremse ziehe. Unten angekommen wartete ich einen Moment auf Roddy. Eigentlich dachte ich, er wäre direkt hinter mir. Es hat sich heraus gestellt, dass er einen kleinen Sturz hatte und deswegen nicht direkt hinter mir war. Aber zum Glück ist ihm nichts passiert.

Wir machen eine kleine Pause und beschweren uns über die unerträgliche Hitze. Nur bringt uns das Jammern leider auch nichts. Nach einem letzten Bissen in unseren Müsli Riegel strampeln wir wieder den Berg hinauf. Auf halber Strecke braucht Roddy erst mal einen Traubenzucker. Er macht wirklich keinen guten Eindruck und sieht auch wirklich erschöpft aus. Wahrscheinlich hat er auch zu wenig getrunken. Aber er rafft sich wieder auf und wir fahren weiter. Nun wartet auch schon ein etwas anspruchsvollerer Trail mit ein paar kleinen Jumps auf uns. Ganz schnell vergesse ich, wie anstrengend der vorherige Berg war. Mit zu viel Euphorie rase ich über die kleinen Hügel, dass ich beinahe die Kontrolle über mein Bike verliere. Es ging aber gerade noch mal gut. Nun geht es ein steiles Stück nach unten und wir nutzen den Schwung, um möglichst weit zu kommen.

Jetzt stehen wir vor der Entscheidung entweder noch weitere zwei Stunden Biken zu gehen oder zurück zum Caravan Park zu fahren und uns mit den heutigen 17 Kilometern zufrieden zugeben. Die Hitze macht uns doch ganz schön zu schaffen und wir entscheiden uns, die Tour zu beenden. Es gibt einfach Tage, an denen man nicht in bester Form ist. Aber trotzdem war es ein schöner Tag.