Zweiter Tag im Pfälzer Wald

Es ist 9 Uhr und ich sitze mit Andreas am Frühstückstisch und genieße den schönen Ausblick aus dem Fenster. Draußen sieht es zwar noch sehr kalt aus, aber die Sonne lässt sich schon mal blicken. Obwohl ich auf eine Luftmatratze übernachtet habe, konnte ich doch gut schlafen. Ich muss aber auch sagen, dass ich auch etwas kaputt von dem gestrigen Tag war. Es waren zwar nur 24 Kilometer, aber Trails berghoch fahren ist auch einfach anstrengend.

Gestärkt steigen wir nun auf unsere Bikes und fahren erst mal ein Stückchen durch den Ort Bad Dürkheim.

Kaum sind wir im Wald angekommen, wartet der erste Anstieg auf uns. Allerdings ist der Anstieg so knackig, dass ich das letzte Stück schieben muss. Aber wer hart arbeitet, wird anschließend belohnt. Wir fahren nun einen kleinen Trail runter, bevor schon wieder der nächste lange Anstieg kommt. Zwischendurch bleibe ich kurz stehen, um mich kurz auszuruhen. Anschließend fahre ich weiter und muss aber bei den letzten paar Metern doch absteigen und schieben. Endlich sind wir oben angekommen. Wir sind jetzt auf dem Drachenfelsen, und bekommen einen traumhaften Ausblick zu sehen.

Am liebsten würde ich mich gerne in die Sonne setzten, um den halben Tag hier zu verbringen. Aber zulange wollen wir auch keine Pause machen, weil sonst schaffen wir es nicht mehr zurück auf die Bikes.

Nun geht es wieder den gleichen Weg zurück, nur diesmal dürfen wir bergab fahren. Die Trails sind sehr flowig und es macht Spaß mit Speed hinunterzufahren. Zwischendurch kommen immer wieder kleine Anstiege. Ich bin wirklich froh, dass diese Tour nicht so anstrengend ist wie gestern. Heute fahren wir zwar mehr Kilometer aber es kommen öfters auch flache Strecken oder Schotterpisten, die nicht so anstrengend sind.

Jetzt soll es wohl zur Hardenburg gehen und wir stürzen uns auf den nächsten Trail. Andreas hat mir nicht gesagt, wie lange der Trail ist. Aber wie es aussieht, ist kein Ende in Sicht. Er lässt sich wirklich gut fahren und ist sehr flowig. Ich bin froh, dass ich meine Radbrille aufhabe, weil mir sonst immer sehr schnell die Augen tränen würden. An der Hardenburg angekommen merke ich, dass meine Ohren halb taub sind von dem Fahrtwind und meine Beine brennen auch ein wenig. Aber ich möchte mich nicht beschweren, da ich total begeistert von dieser Abfahrt bin.

Wir machen eine kleine Pause. Andreas sagt, es liegt wohl noch ein knackiger Anstieg vor uns. Aber sein grinsen erzählt mir was anderes. Aber das meiste wäre für heute wohl geschafft. Wir radeln weiter und ich sehe schon den nächsten Berg vor uns. So langsam merke ich, dass meine Beine müde werden und ich Hunger bekomme. Aber laut Andreas soll es nicht mehr weit sein.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir wieder an einen kleinen Aussichtspunkt. Ich genieße noch mal den schönen Ausblick auf den Pfälzer Wald, bevor es weiter geht.

Ich sammele meine letzten Kräfte und Konzentration zusammen, denn jetzt kommt ein Trail mit ein paar Stufen. Immer wieder kommen kleine Treppen mit 3-5 Stufen. Die Stufen haben alle einen unterschiedlichen Abstand. Aber ich gewöhne mich daran. Plötzlich sehe ich aber eine längere Treppe und vor Angst steige ich leider sofort ab und schiebe mein Bike runter. Ein bisschen habe ich mich schon geärgert, dass ich es mir nicht zugetraut habe. Ich bin mir sicher, dass ich ohne Probleme runter gekommen wäre. Was soll’s, dann eben beim nächsten Mal.

Insgesamt sind wir heute 37 Kilometer gefahren. Die Tour hat mir genauso gut gefallen wie die von gestern. Nur leider muss ich jetzt wieder nach Hause zurück in den Spessart fahren. Auch wenn ich den Spessart liebe, kann ich es euch nur empfehlen, mal andere Ecken von Deutschland anzuschauen. Es waren zwar nur zwei Tage in der Pfalz, aber wenn man etwas Neues sieht, kommt mir die Zeit viel intensiver vor. Verbindet euch mit anderen Mountainbiker und geht zusammen biken. Es gibt so viel mehr als nur eure Hometrails.

Vielen Dank Andreas für die tollen zwei Tage die ich auf deinen Hometrails mit dir verbringen durfte. Sehr schöne Trails die ihr dort fahren könnt.