Lysterfield MTB Park
Lysterfield MTB-Park ist circa 40 Kilometer entfernt von Melbourne. Der MTB-Park wurde mir schon mehrmals empfohlen und ich kann verstehen warum. Wir waren so begeistert, dass wir gleich zweimal dort waren. Das erste Mal haben uns Freunde von Roddy eingeladen, mit ihnen zu fahren. Für uns war das sehr hilfreich, da Roddy das letzte Mal vor circa zehn Jahren in Lysterfield war und wahrscheinlich wenige Erinnerungen an den Streckenverlauf hat. Ich finde es auch immer gut, wenn Leute dabei sind, die sich auskennen. Somit kann ich mich mehr auf die Trails konzentrieren.
Nach einer kleinen aufwärme Runde, sind wir auch schon auf einen Black Diamond gestoßen. Dieses bedeutet ein Schwierigkeitsgrad schwerer als die schwarze Linie. Roddy und ich sind etwas besorgt. Aber man kann wohl auch alle Hindernisse umfahren, wenn man es sich nicht zutraut. Das beruhigt uns etwas. Manchmal haben wir uns zu unsicher gefühlt und entschieden uns für den einfacheren Weg. Auch wenn uns nach der Abfahrt das Herz höher schlägt, sind wir doch sehr begeistert von unserem ersten Black Diamond.
Wie so oft nach einer Abfahrt folgte jetzt ein langer Anstieg. Der Berg ist gar nicht so steil aber die ganzen Steine, die auf den Wegen liegen bringen uns zum Schwitzen. Roddys Freunde sind wirklich fit und sie radeln den Berg mit einer Leichtigkeit nach oben. Das sind dann die Zeiten, in denen man sich ein E-Bike wünscht. Aber oben angekommen wartet auch schon der nächste Black Run auf uns. Gleich am Anfang ist ein Hindernis, vor dem ich etwas Respekt habe. Es ist ein kleiner steiniger Hügel. Mit Vorsicht fahre ich auf ihn zu und oben auf der Spitze steige ich dann aber ab. Nach dem Hügel folgen nämlich ein paar ruppige Steine. Aber aufgeben möchte ich nicht und versuche es erneut.
Der nächste Versuch ist mir dann gelungen und ich muss feststellen, dass es gar nicht so schlimm war. Ich fahre den Black Run weiter und merke plötzlich, dass jemand hinter mir ist, und lasse ihn vorbei. Es war ein Mann mit einem kleinen Kind. Das Kind hatte er vorne in einem Sitz am Lenker. Ich traute meinen Augen nicht. So etwas Unverantwortliches.
Roddy und seine Freunde sind schon gar nicht mehr zu sehen. Ich versuche zwar aufzuholen aber es gelinkt mir nicht. Ich genieße weiterhin die Abfahrt und konzentriere mich auf den Trail. Manchmal kommen Hindernisse, bei denen ich mich unsicher fühle und dann umfahre ich sie einfach. Aber hin und wieder getraue ich mich doch. Schneller als ich gucken kann, ist der Black Run auch schon wieder fertig und der nächste Anstieg wartet auf uns. Allerdings werden wir diesmal dann mit einer Aussicht belohnt.
Gestärkt und ausgeruht geht es wieder los. Wir sind noch nicht lange gefahren und wir entdecken ein kleines Fest. Specialized hat dort ein paar Stände aufgebaut und verleiht E-Bikes. Mit live Musik haben wir uns erstmal ein Kaffee und einen Brownie gegönnt. Es gibt wohl kaum eine bessere Stärkung.
Weiter geht es auf ein paar flowige Trails und hin und wieder kommen wir auf eine blaue Strecke. Roddy Freunde höre ich irgendetwas sagen, aber verstehen es nicht. Als dann aber ein Känguru direkt vor mir den Trail kreuzt, wusste ich was sie gesagt haben. Ich habe mich total erschrocken. Zuerst wusste ich gar nicht was los. Vor allem war es auch ein echt großes Känguru. Zum Glück hat es mich nicht umgerannt. Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, sind wir weitergefahren und genießen die letzten Trails, die uns dann zurück zum Parkplatz führen.