Mein erster Bike-Marathon – Wombach Keiler Marathon

Seit fast zwei Jahren fahre ich Mountainbike und nun werde ich bei meinem ersten Bike-Marathon mitfahren. Ich selbst bin noch nicht auf die Idee kommen bei einem Marathon mitzufahren. Aber Roddy und sein Kumpel Bernd sind schon öfters welche gefahren. Also bin ich diesmal auch dabei und wir melden uns für den Keiler Bike-Marathon in Wombach (bei Lohr am Main) an.

Das Wetter sieht sogar sehr gut aus und ich bin schon etwas aufgeregt. Wir holen unsere Bikes aus den Autos, Ölen die Ketten und pumpen noch etwas Luft in die Reifen. Nachdem wir unsere Startnummer angebracht haben, machen wir uns auf dem Weg, um einen Überblick vom Gelände zu bekommen. Es ist schon einiges los und man sieht auch viele Kinder, die bei dem Nachwuchsrennen mit dabei waren. Die Kinder machen alle einen glücklichen Eindruck und es ist schön zu sehen, dass auch sie so viel Spaß am Mountainbiken haben.

Wombach Keiler Bike-Marathon

Wombach Keiler Bike Marathon Anmeldung

Startnummer anbringen Wombach Marathon Es ist erst 12 Uhr, und da wir uns für den Shorttrack (35 Kilometer) entschieden haben, startet unser Rennen erst um 13:30. Also machen wir uns auf den Weg zur Halle, um uns mit einer Bratwurst zu stärken. Anschließend fahren wir in Richtung Startlinie, weil um 12:45 Uhr der große Marathon mit 60 Kilometer startet. Wir schauen den motivierten Biker zu, wie sie an uns vorbei rauschen. Es dauert nicht lange und schon haben die letzten Biker zu den Ersten einen Kilometer Rückstand. Uns wird es mit Sicherheit nicht anders gehen.

Wombach Keiler Bike-Marathon 60 km

Es geht los!

Eine gute halbe Stunde ist es endlich so weit und wir sind wieder an der Startlinie. Wir stehen ziemlich hinten, worüber ich auch froh bin, da ich nicht von Dränglern riskant überholt werden möchte. Der Startschuss fällt, wir klatschen uns ab und schon geht es los. Laute Musik, Hupen und das Klatschen von den Leuten am Straßenrand motiviert mich sehr. Ein richtig tolles Gefühl.

Wombach Keiler Bike-Marathon Start

Wir sind kaum im Wald angekommen und schon verliere ich Bernd aus den Augen. Ich schaue nach hinten und sehe auch keinen Roddy. Also fahre ich etwas langsamer und da sehe ich ihn auch schon kommen. Normalerweise sollte man bei einem Marathon ja so fahren, dass man schnellst möglich ins Ziel kommt. Aber ich möchte Spaß dabei haben und deswegen fahre ich auch mit Roddy gemeinsam. Auf der ersten Steigung im Wald verlieren wir alle andere Biker aus den Augen und es fühlt sich an, als wären wir alleine unterwegs. Ich bin etwas deprimiert darüber, aber Roddy baut mich wieder auf. Schließlich sind wir ja zum Spaß hier.

Wombach Marathon Trail

Wo bleiben die Trails?

Mittlerweile fahren wir schon über 10 Kilometer nur bergauf. Ich hoffe ständig auf downhill Trails, aber es sind einfach keine in Aussicht. Aber immerhin sehen wir wieder andere Biker die berghoch etwas zu kämpfen haben und wir sind endlich nicht mehr alleine. Es fühlt sich gleich viel besser an, dass wir nicht mehr die Letzten sind. Nach 18 Kilometern kommt endlich ein Verpflegungsstand. Mit Kuchen, Obst und Getränken stärken wir uns und fahren auch schon gleich weiter.

Wombach Marathon Verpflegungsstand

Endlich sehe ich den ersten Trail. Es wurde ja auch langsam Zeit. Nach so vielen Kilometern Anstrengung werden wir nun belohnt. Der Trail ist wirklich schön, zwar etwas steiler als die Trails, die ich gewohnt bin, aber trotzdem relativ flowig und machbar.

Wombach Marathon Trail

Anschließend geht es wieder auf einer Schotterpiste weiter. An einem relativ flachen Trail stoßen wir auf die Biker von der großen Marathon Runde. Jetzt sind wir definitiv nicht mehr alleine unterwegs. Ständig wird man überholt und sie rufen ständig links oder rechts. Ich bin sehr dankbar über diese Warnungen, somit weiß ich dann, von welcher Seite sie mich überholen. Zum Glück sind alle Biker wirklich rücksichtsvoll, was mich positiv überrascht. Einige bedanken sich sogar beim Überholen. Ich an ihrer Stelle hätte wahrscheinlich für das Wort „Danke“ keine Luft übrig.

Krankenschwester Caro 🙂

Vor uns liegt nun wieder einmal ein steiler Berg. Von Weitem sehe ich schon ein ziemlicher junger Biker, der anscheinend einen Krampf hat. Da ich es sowieso nicht eilig habe und mit ihm mitfühle, bleibe ich stehen und versorge ihn mit Magnesium. Es dauert nicht lange und schon radelt er mir davon. 200 Meter weiter, steht der nächste Biker am Waldrand und hat das gleiche Problem. Auch er ist mehr als froh, dass ich Magnesium dabei habe. Ich bin aber genauso froh, dass ich helfen konnte.

Wombach Marathon Krampf

Zwei Biker unterhalten sich und so wie ich es verstehe haben wir nun den letzten Berg vor uns. Da wir jetzt schon wieder einige Berge hochgefahren sind, müssten jetzt noch ein paar Abfahrten auf uns warten. Als ich den nächsten Trail sehe, bin ich mehr als happy. Ich stürze mich in das Abenteuer und merke schnell, dass ich doch etwas kontrollierter und langsamer fahren muss. Obwohl ich mit meinen 29er Reifen über viele Steine und Wurzeln ohne Probleme darüber rollen kann, wäre ich fast gestürzt. Ich habe an einem kleinen Absatz mein Gewicht falsch verlagert, aber es ging gerade noch mal gut.

Endspurt!

Nun sind wir auf dem letzten Trail und ich muss kurz stehen bleiben, weil meine Kette runtergesprungen ist. Und dass 200 Meter vorm Ziel. Leute am Waldrand feuern mich an und ich springe wieder schnell auf mein Bike. Jetzt sind es nur noch wenige Meter bis zum Ziel.

Wombach Marathon Kette abgesprungen

Wir fahren durch das Ziel und wir beide haben ein großes Lächeln im Gesicht. Es ist ein sehr schönes Gefühl von so vielen Leuten bejubelt zu werden. Und zur unserer Überraschung sehen wir sogar Roddys Frau, die uns zujubelt und beglückwünscht.

Wombach Marathon Ziel

Wombach Marathon Ziel

Welchen Platz wir gemacht haben? Ich nehme an, dass wir eines der guten Plätze von hinten belegt haben 😉 Aber es ist auch egal, weil wir uns super glücklich fühlen, dass wir mitgefahren sind. Unser Kumpel Bernd ist mittlerweile auch wieder unter uns. Er ist die ganze Strecke etwas schneller gefahren. Gemeinsam stärken wir uns am Verpflegungsstand und anschließend machen wir uns auf den Weg nach Hause.

Auch wenn ich es eigentlich nicht mag, auf Zeit zu fahren, war so ein Marathon trotzdem eine Erfahrung. Man kann trotzdem seinen Spaß haben, selbst wenn man die hinteren Plätze belegt. Es war mein erster Marathon und mit Sicherheit nicht mein Letzter.

 

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